Stadtrat Prof. Werner Schnatterbeck nahm für die CDU-Fraktion Stellung zum Bebauungsplan „Bahnhofscarré“
und findet darin Lob für die Verwaltung, da sie versuche – in gelingender Weise – Flächenbedarf, Innenstadtentwicklung und Neuordnung unter Wahrung der baugeschichtlichen Wurzeln widerspruchfrei zu berücksichtigen. Bereits bei den Beratungen im April war Ziel, durch den geltenden Bebauungsplan von 1975 bauliche Maßnahmen zu verhindern, die einer Neuordnung dieses Carrés nach begründeten Leitlinien widersprechen. Er verweist hierzu auf die 7 Schlussfolgerungen der Vorlage: Rücksicht auf die „Schaufront Bahnhofsplatz“ – sprich Stadteingang, Erhalt der Symmetrie – das heißt letztlich, klare Vorgaben für die Höhenentwicklung, die Baulinie, die historischen Raumkanten – für die, wie es in der Vorlage heißt, „städtebaulichen Dominanten“. Die Schlussfolgerungen beinhalten auch sinnvolle und verträgliche Aufstockungen am Nord- und Südflügel des Carrés sowie insgesamt eine Steuerung der baulichen Nutzung nach den bisher genannten Gesichtspunkten.
Stadtrat Schnatterbeck stimmt deshalb für die CDU-Fraktion den Beschlussvorschlägen der Verwaltung zu und freut sich persönlich, dass „wir als Kommission für Stadtgeschichte“ etwas beitragen konnten zur historischen Einordnung dieses Bereichs. Nicht unerwähnt will er dabei Herrn Florian Jung lassen und wünscht, dass auch in Zukunft ein so gehaltvoller Dialog zwischen Verwaltung/Gemeinderat und der Kommission für Stadtgeschichte stattfinden kann.
Gemeinderat-Sitzung vom 24.11.2020
Stellungnahme der CDU-Fraktion im Gemeinderat vom 28.04.2020 zum Bebauungsplan Bahnhofscarré
Stadtrat Werner Schnatterbeck fordert in seiner Stellungnahme zum Bebauungsplan Bahnhofscarré, die Gestaltungsfreiheit des Gemeinderats nicht aus der Hand zu geben angesichts der städtebildprägenden Situation am Bahnhofsvorplatz und der angedachten Veränderungen. Er stimmt der Stadtverwaltung zu, die als Ziel beschreibt, den Flächenverbrauch zu begrenzen und dabei maßvoll erhöhtes Bauen gutzuheißen und mit Abbruch oder geschichtsändernden Umbau zurückhaltend umzugehen und ergänzt, gerade auch wegen des Wohnungsmangels. Dies sei die wirkliche Herausforderung, so Schnatterbeck, und zwar im Kontext von Entscheidungen und Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten in Bruchsal bis in die jüngste Zeit, bei denen mehr Sensibilität angezeigt gewesen wäre. Allerdings gebe es den Königsweg nicht vom Erhalt historischer Bausubstanz zum Bauen aufgrund aktueller Anforderungen. Und bei den Planern gebe es ganz unterschiedliche Zugangsweisen, der Entstehungszeit und Jetztzeit bei einem Bauwerk gerecht zu werden.
Werner Schnatterbeck hält in diesem Zusammenhang zur Lösung die Diskussion von Instrumenten für erforderlich, wie Vor- und Nachteile einer Gesamtanlagensatzung, einer Erhaltungssatzung und eines Gestaltungsbeirates. Wobei dringend notwendige Vorhaben nicht durch zusätzliche bürokratische Hemmnisse blockiert werden dürfen.
Im Zuge des Prozesses bis zur Verabschiedung des Bebauungsplans müssten die relevanten Fragen intensiv besprochen und entschieden werden. Da wären die Entwicklungen der nächsten Wochen und Monate abzuwarten. Auf jeden Fall zeigten die Bilder von der Ansicht Bahnhofsplatz, früher markant belebt durch Café Kull, Hotel Friedrichshof und Winzerstube, dass wir sensibel vorgehen und irreversible Vorwegnahmen verhindern sollten. Für die CDU-Fraktion stimmt er den Vorlagen zu.