Anhörung und Ideensammlung zur Anschlussnutzung des Areals um die Alte Feuerwehr/Synagoge
Im Wissen um die exponierte Lage des Geländes inmitten der Stadt sowie in Kenntnis seiner Historie sollte die künftige Nutzung mit entsprechenden gestalterischen Akzenten versehen und mit zeitgemäßen Formen des Gedenkens verbunden werden.
Als Nutzerin bzw. Eigentümerin sind verschiedene Trägerschaften vorstellbar, die sich im Laufe der weiteren Entwicklung konkretisieren werden.
Die oben beschriebene Position kann nach Ansicht der CDU am besten realisiert werden, wenn unterschiedliche Generationen in einen Lebenszusammenhang gebracht werden.
Kinder: Noch immer fehlt in Bruchsal eine städtische Kinderbetreuungseinrichtung, die aber angesichts des gesellschaftlichen Wandels angezeigt wäre.
Jugendliche: Angesichts unübersehbarer antisemitischer und rechtsextremer Tendenzen in unserer Gesellschaft wächst der geschichtlichen und politischen Bildung eine noch größere Bedeutung zu. Es böte sich an, Räume zur Verfügung zu stellen und didaktisch auszugestalten, die mit dem Blick auf das damalige Unrecht informieren und problematisieren helfen, um so einen Beitrag zu leisten, dass junge Menschen Haltungen entwickeln, die von Toleranz, Achtung der Würde anderer und von Zivilcourage geprägt sind.
Erwachsene: Immer wieder werden Räume nachgefragt, die flexibel genutzt werden können, um Menschen über den Zugang der Erwachsenenbildung, des Dialogs sowie der altersangemessenen Ansprache miteinander in Beziehung zu bringen.
Senioren: Manche Senioren, die noch nicht die bestehenden Angebote der Altenpflege in Anspruch nehmen müssen und wollen, wären dankbar, wenn sie inmitten der Stadt eine kleinere Immobilie mieten oder erwerben könnten, die ihnen das Leben erleichtern würde. Eine naheliegende Folge hiervon sind Wohnangebote für jüngere Familien, die bisher nicht ausreichend zur Verfügung standen.
Die Finanzierung kann durch Investoren, Zuschüsse, Verkäufe erfolgen.
Der Nutzen für die Bruchsaler Bürgerinnen und Bürger ist unschwer aus dem bisher Dargelegten erkennbar. Das Gedenken ist hierbei nicht „eingesargt“, sondern eingebettet in ein Gesamtprojekt und in die Zukunft gerichtet, indem das gesellschaftliche Miteinander gestärkt werden soll und die Gemeinschaft so einen Mehrwert erfährt.
Sehr sinnvoll wäre, wenn die architektonische Gestaltung diese Intentionen widerspiegeln würde. Hierzu gibt es genügend gelungene Beispiele. Ansonsten wurden keine Aussagen zum Baukörper/zu Baukörpern gemacht, da es hier lediglich um die Grundlage für eine Ausschreibung ging, von der im Ergebnis Konkretisierungen hierfür erwartet werden dürfen.
Im Übrigen versteht sich diese Positionsbeschreibung als Teil einer Ideensammlung, die keinen Absolutheitsanspruch erheben will und offen ist für Ergänzungen und Modifizierungen.
Volker Mödinger, Vorsitzender, CDU-Stadtverband